Im Oktober beginnt die Zeit der Dämmerungseinbrüche. Einbrecher nutzen die früh einsetzende Dunkelheit, um in Wohnungen und Häuser einzusteigen. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich schützen kann.
Dämmerungseinbrecher haben in den Herbst- und Wintermonaten Hochsaison. Laut Bundeskriminalamt sind die Täter besonders in der Zeit zwischen 16 Uhr und 21 Uhr aktiv. Bevorzugte Ziele der Einbrecher sind Ein- und Mehrfamilienhäuser in Siedlungen, die in der Nähe einer Autobahnauffahrt liegen. Die Täter achten darauf, ob sie von Nachbarn beobachtet werden könnten. Einbrecher versuchen immer, über den einfachsten Weg in ein Haus oder in eine Wohnung zu gelangen. Nicht selten müssen sie Fenster oder Türen nicht aufbrechen, denn sie sind entweder gekippt oder unverschlossen. Experten der Kriminalprävention der Polizei raten: Türen absperren und Fenster schließen, auch wenn man das Haus oder die Wohnung nur für kurze Zeit verlässt. Es sei nicht ratsam, den Wohnungsschlüssel außerhalb des Hauses zu verstecken, etwa unter einer Fußmatte oder in einem Blumentopf. „Aufstiegshilfen“ erleichtern oft den Einbruch. Täter können über Mülltonnen, Gartenmöbel oder Leitern auf einen Balkon oder ein Garagendach gelangen und in Häuser einsteigen.
Ein guter Schutz sind
Sicherheitstüren, gesicherte Fenster und Alarmanlagen.
Experten der Kriminalprävention empfehlen eine Kombination aus absperrbarem
Fenstergriff und Zusatzschloss. Mit einer Fensterkippsicherung kann man
gekippte Fenster und Balkontüren sichern. Fenster, Balkon- und Terrassentüren
werden oft an den Bandseiten ausgehebelt. Schutz bieten eine
Scharnierseitensicherung oder eine Pilzkopfzapfenverriegelung.
Der Schließzylinder des Schlosses einer Eingangstür sollte außen nicht
vorstehen und die Rosette sollte von außen nicht abschraubbar sein. Das
erschwert es Einbrechern, an den Zylinder heranzukommen. Türen können etwa
durch Balkonschlösser oder andere Zusatzschlösser gesichert werden. Laut
Experten der Kriminalprävention wollen Einbrecher Lärm vermeiden und schnell
sein. Das Überwinden von Rollläden erzeugt Lärm und kostet Zeit. Viele
Einbrecher geben auf, wenn sie nach drei bis vier Minuten nicht weiterkommen.
Wer den Einbruchschutz von Haus und Wohnung verbessern will, kann die
kostenlose Beratung der Spezialisten der Kriminalprävention in Anspruch nehmen.
Eine Liste anerkannter Errichter von Alarmanlagen findet man unter www.vsoe.at
Zeichen der
Abwesenheit vermeiden.
Wenn man verreist, sollte man das nicht öffentlich bekannt geben – etwa
über Einträge in sozialen Netzwerken. Während des Urlaubs sollte man für ein
Zeitungs- oder Zeitschriften-Abo einen Nachsende- oder Unterbrechungsauftrag
beantragen. Kriminelle finden oft durch Beobachtung heraus, welche Häuser und
Wohnungen verwaist sind. Lichtquellen und eine Zeitschaltuhr, auch in
Verbindung mit akustischen Signalen, sind eine gute Maßnahme, um Einbrecher
abzuhalten. Experten der Polizei raten außerdem, Seiten-, Keller- und Hintereingänge
abends und nachts auszuleuchten – etwa durch Lampen mit Bewegungsmeldern.
Vor einer Reise sollte man vertrauenswürdige Nachbarn informieren und sie
bitten, auf die Wohnung oder das Haus aufzupassen. Briefkästen sollten immer
entleert und Werbematerial vor der Türe sollte entfernt sein. Im Winter sollte
man für die Schneeräumung sorgen. Wenn Einbrecher eine Tür oder ein Fenster
gewaltsam öffnen, verursachen sie oft Klirr- oder Bohrgeräusche oder eine
Alarmanlage wird ausgelöst. Wenn Nachbarn solche Geräusche wahrnehmen, sollten
sie unverzüglich die Polizei verständigen unter 133 oder 112.
Nach einem Einbruch soll die Wohnung oder das Haus am besten
nicht betreten werden, sondern man sollte auf das Eintreffen der Polizei
warten. Am Tatort sollte nichts angefasst oder verändert werden. Auch
aufgebrochene Fenster oder Wohnungstüren sollten nicht geschlossen werden, um
eventuelle Spuren nicht zu verwischen.
Experten raten, ein Eigentumsverzeichnis von Wertgegenständen anzulegen. Falls
es zu einem Einbruch kommt, hilft die Liste bei der Anzeigenaufnahme und
Ermittlung durch die Polizei und bei der Schadensanzeige an die Versicherung.
Das Eigentumsverzeichnis sollte nicht zu Hause aufbewahrt werden. Die Polizei
rät, Wertsachen zusätzlich zur Beschreibung zu fotografieren. Das
Eigentumsverzeichnis-Formular kann man von der Webseite des Bundeskriminalamts
(www.bmi.gv.at/praevention)
unter „Info-Material“ herunterladen.
Einbruch aus
Tätersicht.
Wer die eigene Wohnung oder das Haus einmal aus der Sicht eines Einbrechers
betrachtet, kann viel lernen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat
gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt eine Computersimulation entwickelt. Unter www.bewusst-sicher-zuhause.at
können Interessierte ihr Zuhause virtuell mit den Augen eines Einbrechers
betrachten und eine Schwachstellenanalyse in Form eines Sicherheits-Checks
durchführen.
www.mein-sicheres-zuhause.at
www.sicherdaheim.at
www.kfv.at
www.vsoe.at
www.facebook.com/bundeskriminalamt
Landeskriminalamt Kärnten, Kriminalprävention
Buchengasse 3, 9020 Klagenfurt
Tel.: 059133/20/3750
E-Mail: LPD-K-LKA-Kriminalpraevention@polizei.gv.at
Polizei-App mit wichtigen News
Neben brandaktuellen Nachrichten, Präventionstipps und Fahndungsausschreibungen bietet diese App viele hilfreiche Informationen aus vielen Polizeibereichen. So können aktuelle Polizeimeldungen, allgemeine Informationen, Fahndungen und Präventionstipps rasch und kostenlos abgerufen werden. Als besonders praktisches Service stehen auch noch ein Polizeifinder und ganz neu die aktuellsten Verkehrsnachrichten zur Verfügung. Ebenso sind alle Meldestellen des Innenministeriums rasch und unkompliziert erreichbar.
Die neue App steht für ios, android und windows zur Verfügung.
Quellenangabe
Kärntner Zivilschutzverband
9020 Klagenfurt, Rosenegger Straße 20, Haus der Sicherheit
Tel. 050-536-57080, FAX 050-536-57081
E-Mail: zivilschutzverband@ktn.gv.at
Bild: © Rike / Pixelio.de
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